albertrichard Pfrieger

Wenn wir uns auf die Arbeiten von albertrichard PFRIEGER einlassen, dann erkennen wir die Kraft, die Gewalt, vor allem die Unmittelbarkeit seiner direkten, rohen Linien und Malgesten. In dieser Unmittelbarkeit entwickelt sich einerseits so etwas wie eine Nähe im Miterleben. Und zugleich spüren wir das Gefühl der Verweigerung genau des Moments, in dem sich das Bildgeschehen zur benennbaren Form, zum Muster oder zum wiedererkennbaren Motiv fügt, also sich so etwas wie eine Lösung eines vermeintlichen Rätsels andeutet.

Alles entsteht aus dem zeichnerischen Gestus, sei es mit dem Graphitstift oder mit dem Pinsel. „Die Zeichnung ist mein eigentliches Ding“, verriet mir albertrichard PFRIEGER Mit jedem Bild lässt sich der Künstler auf ein Abenteuer ein, unbedacht und direkt, radikal physisch aus der Bewegung, radikal subjektiv, denn es ist seine Bewegung und seine persönliche Spur, denen er in seinen Bildern freien Lauf lässt. Das freie zeichnerische Handeln allein ist wesentlich. Er läßt es geschehen und bricht ab oder setzt neu an, bevor sich etwas Bestimmtes und Reflektiertes – sprich: „Bedeutung“ – einstellt, eine dechiffrierbare Form oder die viel beschworene Schönheit gemäß irgendwelchen Regeln der Kunst. Die Wahrheit liegt in dem Moment des Handelns, in der unmittelbaren Direktheit des Gestus, der nichts anderes meint als den Ausdruck seiner selbst, konkret, ohne sich auf etwas anderes zu beziehen als auf diese unmittelbare Existenz und Evidenz des Bildgeschehens. Darin findet der Künstler für sich und für den Betrachter eine radikale Autonomie, maximale Subjektivität und Authentizität (alles Begriffe und Werte der Moderne). Und darin liegt auch die besondere Lebendigkeit der Arbeiten begründet.

Textauszug
Werner Mayer

www.albertrichard-pfrieger.de