Harald Reiner Gratz

Geboren 1962, lebt in Schnellbach/Thüringen
Studium in Halle/Saale, Burg Giebichenstein und Hochschule für Bildende Künste, Dresden, Diplom daselbst 1991
seit 1991 zahlreiche Ausstellungen im In – und Ausland, Preise und Stipendien, u.a. in Florenz und New York, ist in renomierten Sammlungen und Museen Deutschlands und Europas vertreten.

Vorsitzender des Kunstvereins“ kunst heute“ e.V. Schmalkalden, betreibt dort das OTTO MUELLER MUSEUM DER MODERNE

Harald Gratz ist auch als Kurator tätig.

Pressetext von Erik Stephan, Kunstsammlungen der Stadt Jena

Die Bilder von Harald Reiner Gratz sind farbig und kraftvoll, etwas poppig, heiter – mit einer gelegentlichen Disposition ins Melancholische – und oft erzählerisch in phantastische Landschaften ausgreifend. Zwischen Kohlköpfen und Äpfeln wachsen Manets Hüte, Reihenhaussiedlungen überschwemmen die Ebene, ein weißer Hase überthront kleine Gebirge und die Temperatur der Farben ist von anhaltender Sonne gelähmt und aufgeladen zugleich. Harald Reiner Gratz schwelgt durch Thüringen und breitet die Momente seiner Wahrnehmungen wie die Streifen eines Gesamtkunstwerkes in wirklichkeitsnahen Wiederholungen und surrealen Brechungen nebeneinander aus. Vielleicht rührt gerade aus diesem gelebten Wechselspiel von territorialer Bindung und ausgreifender Welterkundung jene Originalität, die sich erfreulich abhebt und inzwischen auch außerhalb Thüringens für dauerhafte Neugier sorgt. Die Motive liegen sortiert wie bunte Ikonen pop-artistischer Bestandsaufnahmen beieinander und man schwelgt durch eine Fülle visueller Offerten, die der Künstler aus dem Alltag zaubert. Gratz versteigt sich nicht in den Irrtümern vieler seiner Kollegen, die das Naheliegende ausschlagen und sich durch die Bedrängnisse der Großstadt borgen. Vielmehr sind seine Bilder authentisch von Leben und Umfeld beglaubigt und damit dicht am Zentrum der eigenen Existenz. Harald Reiner Gratz ist ein Wanderer zwischen verschiedenen künstlerischen Möglichkeiten, die er sicher beherrscht. Beides, Malerei und Zeichnung, begegnen sich im Werk von Harald Reiner Gratz auf durchaus gleichgewichtigen Ebenen, Druckgraphik hingegen ist nur marginal beteiligt.